(05.04.2019) In Bielefeld wird derzeit viel experimentiert und ausprobiert – nicht nur in der Start-Up-Szene. Ein Ort, an dem Ideen entwickelt und getestet werden, ist die WissensWerkStadt Bielefeld. Das Gebäude der ehemaligen Stadtbibliothek an der Wilhelmstraße wird ab Mitte 2020 zu einem innovativen Begegnungszentrum für den Austausch zwischen Wissenschaft und Stadtgesellschaft umgebaut. Bielefeld Marketing entwickelt das Konzept im Auftrag der Stadt. Einen wichtigen Schritt geht Bielefeld Marketing schon jetzt: Die WissensWerkStadt Bielefeld öffnet regelmäßig ihre Türen, um Raum für spannende Themen aus Wissenschaft und Bildung zu bieten.
„In der Wissenschaft werden ja aus Experimenten heraus Erkenntnisse gewonnen: Und ein bisschen machen wir das gerade auch so“, beschreibt Martin Knabenreich, Geschäftsführer von Bielefeld Marketing. Die Versuchsanordnung: Ein leerstehendes Gebäude zentral in der Innenstadt trifft auf eine lebendige Szene mit Institutionen aus Wissenschaft und Bildung. Das Ergebnis: „Das Interesse innerhalb der Stadt an einem Ort des Austauschs ist riesig und hat uns positiv überrascht“, schildert Giovanni Fusarelli, der gemeinsam mit Gesa Fischer bei Bielefeld Marketing das Projekt WissensWerkstadt leitet.
Die Fakten zum Experiment: 40 Veranstaltungstermine stehen 2019 im WissensWerkStadt-Kalender. Dazu gehören Publikumsveranstaltungen wie FameLab Germany und Brainstorm, die Bielefeld Marketing selbst organisiert. Den Großteil der Termine organisieren aber Gäste. So lädt etwa das Naturkundemuseum Bielefeld zu Vorträgen, die Hochschule Ostwestfalen-Lippe begrüßt zum „urbanLab“, der OWL-Klimaschutztag ist zu Gast und die RWTH Aachen hält eine „Klimanetze-Abschlusskonferenz“ in Bielefeld ab. Viele Termine sind offen für Besucher, andere finden im geschlossenen Rahmen statt. „Die WissensWerkStadt ist damit quasi ausgebucht für 2019“, sagt Gesa Fischer. „Da das leerstehende Gebäude nicht in einem Alltagsbetrieb bewirtschaftet wird, sondern jedes Mal von uns für die Anforderungen der Gäste hergerichtet wird, sind die Kapazitäten letztlich begrenzt.“ Als Lernerfahrung bleibt die Erkenntnis: „Ja, Bielefeld hat großes Interesse an der künftigen WissensWerkstadt“, fasst Gesa Fischer zusammen.
Projekte aus Non-Profit-Bereichen
Dabei soll die WissensWerkStadt künftig kein reiner Veranstaltungsort sein – davon hat Bielefeld viele. „In der Testphase haben wir darauf geachtet, ob die Anfragen aus Non-Profit-Bereichen der Wissenschaft, Bildung und Stadtgesellschaft kommen“, betont Martin Knabenreich. „Die WissensWerkStadt soll in ihrer Ausrichtung keine Konkurrenz zu den klassischen Veranstaltungslocations in der Stadt sein.“ Die „WWS“, deren Eröffnung nach den Umbaumaßnahmen im Jahr 2022 anvisiert ist, soll durch einen starken Mitmach-Charakter geprägt sein.
„Wir möchten mehr Freiräume für Akteure aus der Stadtgesellschaft bieten, als dies in vielen anderen komplett durchkonzipierten Wissenschaftshäusern der Fall ist. Damit wollen wir das Haus deutschlandweit positionieren“, sagt Knabenreich. Dazu gehören etwa Angebote, die neudeutsch unter „Maker-Spaces“ fallen. Das sind öffentliche Orte, an denen Menschen aller Altersgruppen mit technischen Geräten und Werkzeugen an eigenen Ideen, Projekten und Proto-Typen tüfteln können.
Das Gebäude soll mit den Umbauarbeiten ab Mitte 2020 auf künftige Bedarfe ausgerichtet werden. Bielefeld Marketing arbeitet dazu derzeit intensiv mit der Stadtverwaltung und dem Eigentümer der Immobilie, die Geno/G-eins Bauträger GmbH, zusammen. Die Universität Bielefeld und die Fachhochschule unterstützen das Projekt. Die NRW-Landesregierung hat die finanzielle Förderung für den Umbau des Gebäudes bereits Ende 2018 zugesagt. Mehr zum Projekt unter: www.wissenswerkstadt.de